Mit einer Energieleistung ist es dem Zweitligateam der Rumelner Volleyballabteilung gelungen, zunächst am Samstagabend den TSV Giesen/Hildesheim (23:25, 25:23, 25:15, 25:21) und am Folgetag das Volleyballinternat Frankfurt (25:14, 23:25, 25:23, 27:25) mit jeweils 3:1 in die Schranken zu weisen. Vor ca. 200 Zuschauern am Samstag und etwa 180 am Sonntag im Albert-Einstein-Gymnasium Rumeln entwickelten sich zwei recht unterschiedliche Spiele.
Giesen, eines der arrivierten Teams der Liga und mit Ausnahme kurzer Ausflüge ins Volleyballoberhaus seit zehn Jahren eine feste Größe in der 2. Liga Nord, bot im Verlauf der Saison bereits zahlreiche Überraschungen in Bezug auf Mannschaftsaufstellungen oder Ergebnisse. Diesmal trat die Spielgemeinschaft aus der Nähe von Hannover ohne ihre etatmäßigen Mittelblocker an. Ein in Rumeln Altbekannter, Ex-Libero Marc Dilly, übernahm diesen Part und zeigte ein solides Spiel trotz seiner doch etwas bizarren Versetzung auf ungewohntes Terrain.
Das Volleyballinternat hingegen trat erwartungsgemäß in kompletter Besetzung an und präsentierte sich im Vergleich zum Hinspiel aus dem vergangenen November in deutlich verbesserter Form. Die zahlreichen intensiven Trainingseinheiten scheinen bei Deutschlands Olympiahoffnungen von Morgen allmählich Früchte zu tragen.
Gegen das wesentlich routiniertere Team aus Giesen kam der RTV am Samstagabend nur schwer in Tritt. In den beiden ersten Durchgängen sahen die Akteure um Spielertrainer Oliver Gies sich jeweils zur Satzmitte einem kleinen Rückstand gegenüber, (11:15, bzw. 12:15) den man zweimal zum Satzende hin egalisieren konnte. Lediglich im 2. Abschnitt hatte der RTV jedoch das bessere Ende für sich und glich mit dem 25:23 sowohl nach Sätzen, als auch nach Punkten aus. Vor Allem der engagierten Leistung von Kapitän Nils Lieber, kurz zuvor von einer Geschäftsreise aus Russland heimgekehrt, war es zu verdanken, dass die Randduisburger im Spiel blieben und die beiden folgenden Sätze souverän für sich entscheiden konnten (25:15, 25:21). Während die niedersächsische Spielgemeinschaft ihrem dünn besetzten Kader Tribut zollen musste und es Trainer Kontchevski an Wechseloptionen mangelte, kamen die Gastgeber immer besser in Tritt und siegten letztendlich ungefährdet gegen den Tabellennachbarn.
Keine 24 Stunden später hingegen begannen Rumelns Volleyballherren konzentriert und sicherten sich im Eiltempo den 1. Durchgang gegen Teile des bundesdeutschen Volleyballnachwuchses (25:14), um im Anschluss und wohl noch beschwipst vom Siegesrausch des Vortages, die Zügel schleifen zu lassen. Die Jungspunde aus der Bankenmetropole ließen ihre anfänglichen Hemmungen fallen und glichen verdient zum 1:1 (23:25) aus. Den Schwung konnte das Nachwuchsteam in die folgenden Sätze übertragen. Gemäß dem alten Turnermotto: „frisch, fromm, fröhlich, frei“ spielten die Internatler vor den Augen von Friedrichshafens langjährigem Co-Trainer und Juniorenbundestrainer Ulf Quell eine starke Partie, vergaßen dabei allerdings die beiden entscheidenden Punkte hinzuzufügen. 3:1 hieß es am Ende, wie auch schon am Vortag für die Gastgeber aus Rumeln, die sich über die 2 gewonnenen Punkte trotz des mäßigen Auftritts freuen konnten. Spielertrainer Oliver Gies gab zu bedenken, dass man tags zuvor noch „ein sehr anstrengendes Spiel hatte und Internatsmannschaften gerade in der 2. Saisonhälfte alles andere als Punktelieferanten sind“. Zuspieler Torben Tidick fügte mit einem Augenzwinkern hinzu, dass die Ente nunmal hinten fett werde. Durch die beiden Erfolge rückt der Rumelner TV in der Tabelle auf Platz 5 vor. Diesen gilt es in 2 Wochen bei der VSG Ammerland zu verteidigen.