(Achtung, kleine Vorwarnung, langer Bericht, aber nach DEM Spiel musste das sein 😉 )
Als Trainer von Herren 1 bekommt man so manches geboten. Aus der Not geborene, ständig wechselnde Aufstellungen wegen vieler verletzter oder fehlender Spieler, fantastische Angriffe und unglaubliche Rettungsaktionen, aber auch haarsträubende Ballwechsel und sogar ganze Sätze im Tiefschlaf. Es wird nicht langweilig und vor allem: es macht einfach nur Spaß mit dieser bunten Truppe.
Eigentlich dachte das Trainerteam, die letzten Wochen wären nicht mehr zu toppen, was negative Nachrichten angehen. Die Vorzeichen vor dem ersten Spiel der Rückrunde gegen die Freien Schwimmer Duisburg waren aber tatsächlich noch mal ein weniger schlechter als sonst: neben dem schon länger verletzten Stammlibero Lennart Moormann fällt nun auch noch Universal-Außen-Zuspiel-Diagonaler Sven Lottes länger aus, die Handverletzung aus dem letzten Spiel gegen MTV Krefeld stellte sich leider als etwas schwerwiegender heraus. Dazu hatte die Grippe noch Mittelmann Torben Moormann außer Gefecht gesetzt und Neu-Libero Dominik Schmitz ging mit einer Bauchmuskelzerrung zwar kurz an den Start, musste dann aber auch passen. Beim Skat nennt man das wohl „ohne vier, gespielt fünf“.
Als i-Tüpfelchen hatte der etatmäßig Zuspieler Dennis Püttmann aus beruflichen Gründen seit Wochen nicht mittrainieren oder –spielen können. Daher entschloss sich das Trainerduo wieder mit der Allzweckwaffe-aber-eigentlich-Mittelblocker Tobias Simon als zweitem Zuspieler neben eigentlich-Außen-aber-aus-der-Not-Zuspieler Laurence Koopmann zu beginnen, auch, um den Block gegen den guten Außenangriff der Schwimmer zu stärken. Im Mittelblock standen zusammen ganze 33 Jahre auf dem Parkett, verteilt auf Jan-Niklas „Hacki“ Hackstein und neu-Volleyballer Alex Klein, um „Länge“ in das Spiel zu bringen.
Klappte aber leider nur bedingt, der erste Satz war geprägt von grottenschlechten Pässen, damit kaum zielführenden Angriffen und wenig guten Blockaktionen. Die Zuspieler versuchten alles, rannten bestmöglich den Pässen hinterher und nach und nach kamen die beiden Außen Julian Otto und Arne Moormann etwas besser ins Spiel, bis zum Mitte des Satzes, dann verletze sich letzterer bei einer Abwehraktion unglücklich am Fuß und musste raus. Das Ergebnis von 20:25 war dann absehbar und noch äußerst schmeichelhaft für die Rumelner Jungs.
Satz zwei begann ähnlich konfus, kaum brauchbare Pässe, aber zum Glück klappte bei den Schwimmern auch nicht alles. Dennis Gerhards übernahm für Arne Moormann die Außenposition und zumindest blieb der Spielstand knapp. Zwar kein schönes Spiel, aber eben ein enges und spannendes, leider mit 25:27 mit dem falschen Ende, 0:2 in Sätzen.
So konnte es nicht weiter gehen, also alles auf Saisonanfang: Dennis Püttmann trotz fehlender Volleyballpraxis mit Laurence Koopmann (der mit, wie sollte es anders sein, einsetzenden Knieproblemen zu kämpfen hatte) im Zuspiel und Tobias Simon mit Alex Klein wieder auf Mitte. Außen Dennis Gerhards und, nun mit blauem Zeh, wieder Arne Moormann. Es blieb zwar eng und spannend, aber unter ganz anderen Voraussetzungen. Die Rumelner führten zumeist, zeigten großen Kampf und vor allem Dennis Püttmann haute sich richtig rein. Seine starken Abwehraktionen von schon verloren geglaubten Bällen und seine Effektivität im Zuspiel und vor allem im Angriff (als Zuspieler!) riss das Team förmlich mit. Die Jungs hielten endlich dagegen, kämpften um jeden Ball und führten 24:23. Unglaubliche Spannung in der Halle, die berühmte Stecknadel fiel deutlich hörbar, aber Ausgleich, 24:24, 25:25. Dann 26:25 und unter tosendem Jubel der Satzgewinn mit 27:25. Die Rumelner waren wieder da!
Und das war der berühmte Dosenöffner, ab sofort hatten die Jungspunde das Geschehen im Griff. Der Block stand nun phasenweise auf allen Positionen überragend (3er Block in der Mitte!) und im Angriff wurde variabel und mit fast 100%igem Erfolg agiert. Und einer drehte so richtig auf: „Mannschaftsküken“ Alexander Klein machte über die Mitte ein fantastisches Spiel. Was auch immer die Schwimmer versuchten, Monsterblock Alex war schon da. Und wann immer die eigenen Zuspieler ihn einsetzten (und das taten sie oft!), er verwertete souverän und so, als hätte er nie etwas anderes als Volleyball gespielt (dabei ist er erst seit einem halben Jahr dabei). Der Rest der Truppe passte sich fast nahtlos an, die Bank tobte, keine Chance mehr für die Schwimmer. Satz vier mit 25:12 (!) und Satz fünf mit 15:9, unglaublich!
Jubeltänze und Freudenstürme auf dem Feld (einen klitzekleinen Eindruck gibt es hier -> , das war gelebter Teamgeist, klasse, mitreißender Volleyball und ein letztendlich verdienter Sieg. Und als Trainer weiß man: genau dafür macht man das und die paar grauen Haare zusätzlich machen dann auch nichts mehr aus. Danke Jungs!!! Danke aber auch an die Mädels von Damen 1, die extra zur Unterstützung angereist waren!
Jetzt heißt es Wunden lecken und bis zum Kreispokalendspiel am 10. Januar 2016 wieder fit werden. Die Trainer wünschen allen schöne Weihnachten und einen guten Rutsch. Wir freuen uns mit Euch Chaoten im nächsten Jahr weiter arbeiten zu dürfen, ihr seid einfach ein geiles Team!