Nur knapp 70 Minuten dauerte das Spitzenspiel der Verbandsliga 2. 70 durchweg gute und spielstarke Minuten des Heimteams und 70 Minuten, in denen der bisherige Spitzenreiter vom Würselener SV auch auf Grund der blau-roten Dominanz nie so richtig zu seinem Spiel fand. Mit einem deutlichen 3:0 und drei und ungefährdeten Sätzen gewannen die SG-ler das Spiel und damit die alleinige Tabellenführung!
Eine Motivationsrede vor dem Spiel war nicht notwendig, jeder wusste, dass es schon um eine erste, kleine Vorentscheidung in der Liga gehen würde. Zu dominant waren beide Teams bisher durch die Saison gegangen, zu klar auch der Abstand zu den anderen Teams. Und so waren alle schon beim Einspielen konzentriert und fokussiert, die sich nach und nach mit Fans proppenvoll füllende Halle trug zum würdigen Rahmen des Ligagipfels bei.
Aber beide Teams wussten, um was es ging, beide begannen konzentriert und auf Augenhöhe, ein ausgeglichenes Spiel. Es wurde aber schon jetzt deutlich: heute konnte keiner auf leichte Fehler des Gegners hoffen, heute mussten die Punkte selber druckvoll erzielt werden. Die SG tat sich zunächst etwas schwerer, ohne dabei schlecht zu spielen. Mitte des Satzes ab dem 14:14 aber kamen auf der Heimseite ein paar entscheidende Prozent mehr. Die bis dahin schon guten Angaben wurden noch ein wenig besser, die Abwehr stand einen Tick besser und jeder Angriff so druckvoll, dass Würselen zumindest Problem hatte, den Gegenangriff sauber und mit Vehemenz vorzutragen. Punkt für Punkt setzten sich die SG-ler ab und sicherten sich Durchgang eins mit 25:19.
Im zweiten Durchgang ein ganz ähnliches Bild, ausgeglichen zu Beginn, dann aber übernahmen die Duisburger das Zepter mit einem fast fehlerlosen Spiel. Würselen schien erstmals ein wenig beeindruckt von der Dominanz des Spiels und der Stimmung, die die unglaublich vielen Fans zusammen mit dem Team in die Halle zauberten. Das Heimteam führte deutlich und wenn es zum Ende des Satzes nicht doch noch drei bis vier vermeidbare Fehler gegeben hätte, wäre der Satz auch noch deutlicher als mit 25:18 beendet worden.
Satz drei lief dann nach gleichem Muster, zunächst ausgeglichen, dann übernahm die SG-Truppe das Ruder wieder bis zum Satzende, versehen mit einem kleinen, aber schönen Highlight. Die SG verfügt über einen sehr breiten und ausgeglichenen Kader, seit ein paar Wochen dezimiert sich dieser aber leider schleichend. Inzwischen sind es drei Spieler, die wahrscheinlich mehr oder weniger langfristig ausfallen werden. Gut ist dann aber, wenn man seit einigen Wochen regelmäßig einen guten alten Rumelner Bekannten als Trainingsgast dabei hat, der bereit ist, bei so einem wichtigen Spiel auszuhelfen. Und so gab Nils Lieber mit seiner aus Rumelner Bundesligazeiten bekannten „linken Klebe“ sein Comeback im (nun nur noch teilweise ;-)) blauen Trikot. Für jeden sichtbar hat er nicht viel von seiner damaligen Motivation und Power eingebüßt und so half auch er schlagkräftig und mit viel Routine, den entscheidenden Satz mit 25:20 und damit 3 Punkte nach Hause zu bringen.
Damit thront die SG nun alleine an der Spitze, und da will sie auch bleiben. Dieses Spiel gibt auch reichlich Anlass, an die Mannschaft zu glauben. Erstmalig ohne größere Schwächephasen und sehr stabil und variabel in allen Mannschaftsteilen präsentierten sich die Blau-Roten, die rappelvolle Hütte tat ein Übriges zum tollen Spiel dazu. Wenn das Team es schafft, diesen Flow mit in die nächsten beiden Spiele zu nehmen, dann steht zumindest mal einer perfekten Hinrunde nichts mehr im Wege.
Gegner sind dann die Teams aus Düren und Bedburg-Hau, die sich bisher in der Saison sehr schwer tun. Aber auch die darf man nicht unterschätzen, am nächsten Sonntag in Düren kann die SG zeigen, dass sie das große Ziel gegen alle Gegner fokussiert im Auge behält. Denn eins ist sicher: Würselen wird nicht nachlassen und auf das Rückspiel konzentriert hinarbeiten, einen Ausrutscher darf sich keines der beiden Teams bis dahin leisten!
Besonders erfreulich ist, dass auch die zweite der SG am Wochenende ihre Hausaufgaben erfolgreich erledigt hat! Die Tabelle hatte vorgegeben, wie die SG als Erste gegen die Letzten aus Goch zu spielen hatte. Und so war es kein schöner aber immerhin ein 3 zu Null Sieg.
Ohne große Mühe aber auch ohne großen Druck konnten die beiden ersten Sätze gewonnen werden. Im dritten Satz riss dann die Konzentration ab und Duisburg lag plötzlich durch viele direkte Fehler deutlich hinten und konnte erst bei 16 – 16 ausgleichen. Immerhin reichte es dann noch zum klaren Sieg und Tabellenführung ohne Satzverlust. Dennoch war sich das Trainergespann Kapturek und Wadewitz einig: zu viele Eigenfehler und insgesamt zu harmlos war das Spiel der SG Duisburg.
Jetzt heißt es gut vorbereiten auf das nächste Heimspiel gegen den direkten Verfolger aus Budberg.
SG Duisburg gegen VBC Goch 3 – 0 (-15 / -12 / – 21)