Am Wochenende 30.04./01.05. fanden im Olympiapark in Berlin die Deutschen Meisterschaften für männliche U16 Teams statt. Qualifiziert hatten sich die 16 besten Teams Deutschlands, je zwei aus den 8 Landesverbänden. Der RTV nahm als Meister des WVVs teil.
Len Kenkmann fiel verletzt aus und auch Tom Wichmann musste kurzfristig passen, so dass sich eine Rumpftruppe von 8 Spielern am Freitag Morgen im ICE auf den Weg nach Berlin machte. Trotz der quantitativ dünnen Besetzung war das Trainerteam Frank Fischer und Helmut Weissenbach zuversichtlich, dass die 8 Spieler Jonathan Bungert, Jan Czehak, Florian Fischer, Jascha Kuhn, Eric Ly, Tim Richterich, Kai Thiedmann und Levi Weissenbach die im Training erarbeiteten Fortschritte würden abrufen können und somit den RTV auf der ganz großen Bühne gut vertreten würden. Nach einer lockeren Trainingseinheit in der Spielhalle am Freitag Nachmittag sowie etwas Sightseeing ging es am Samstag Morgen nach der feierlichen Eröffnung mit den Gruppenspielen in den 4 4er Gruppen los.
Erster Gegner des RTV war der Vizemeister Nord VC Halstenbeck-Pinneberg. Wie auch schon bei den NRW-Meisterschaften begannen die Rumelner Jungs nervös und fahrig. Die ersten 4(!) Aufschläge waren Fehler und auch im Sideout klappte noch nicht viel. So war man Mitte des Satzes mit 12:17 im Hintertreffen. Zunächst vor Allem über Hinterfeld 6 – Angriffe von Levi Weissenbach und Jonathan Bungert befreiten sich die Jungs zunehmend und schlugen nun auch gut auf. Der Satz konnte noch zum 25:22 gedreht werden. Im zweiten Satz wurde weiterhin nicht am Leistungslimit, aber deutlich verbessert gespielt und ein ungefährdetes 25:18 und damit der erste Sieg eingefahren.
Anschließend war der Vizemeister aus Berlin, der Berliner TSC, Gegner des RTV. Der TSC zählte zu den großen Titelanwärtern, so dass Rumeln als krasser Aussenseiter in dieses Spiel ging. Befreit spielten die Jungs auf und hatten immer wieder Erfolg mit mutigen Aufschlägen und Angriffen. So konnte das Spiel bis in die Schlussphase des ersten Satzes offen gehalten werden, zwei Angriffschancen zum 24:24 blieben jedoch ungenutzt, so dass es „nur“ zu einem knappen 23:25 reichte. Doch auch der zweite Satz begann furios, der RTV führte schnell mit 6:2. Danach jedoch wurde Berlin stärker und zunehmend der Favoritenrolle gerecht. Der RTV kämpfte und spielte weiterhin stark, war aber im zweiten Satz beim 20:25 nicht mehr in der Nähe eines Satzgewinns.
Im abschließenden Gruppenspiel gegen den regionalmeister OST L.E. Volleys aus Leipzig ging es nun um Platz 2 und 3 und somit die vermeintlich bessere Ausgangsposition für das folgende Zwischenrundenspiel. In einem hochklassigen U16-Spiel schenkten sich beide Mannschaften von Beginn an nichts. Auf Rumelner Seite verteilten die Zuspieler Eric Ly und Kai Thiedmann die Bälle geschickt und insbesondere Levi Weissenbach war immer wieder im Angriff erfolgreich. Rumeln war stetig 1-2 Punkt vorne, konnte sich aber nicht weiter absetzen, weil Leipzig gut dagegen hielt. In der Endphase des Satzes dann einige unglückliche Aktionen der Rumelner Jungs und Leipzig holte sich den Satz mit 25:22. Umgekehrtes Bild im zweiten Satz. Hier war Leipzig bis kurz vor Schluss stets vorne, am Ende jedoch gewann der RTV mit 25:22. Im dritten Satz dann eine tolle und souveräne Vorstellung der Rumelner Jungs zum ungefährdeten 15:9.
Die Belohnung für den Sieg, das einfachere Zwischenrundenspiel, blieb jedoch aus. Etwas überraschend war in der Parallelgruppe Schmiden 2. vor dem stärker eingeschätzten TuS Kriftel geworden, so dass es nun also gegen den Meister aus Hessen ging. Im nunmehr vierten Spiel des Tages machte sich der sehr kleine Kader bemerkbar, da die Rumelner Spieler nach dem Krimi gegen Leipzig körperlich an den Reservetrank mussten. Dennoch machte man gegen Kriftel zunächst einmal da weiter, wo man gegen Leipzig aufgehört hatte. Druckvolle Angaben, sichere Verwertung von daraus entstehenden Abwehraktionen sowie ein stabiler Siedout ließen bis zum Zwischenstand von 16:13 auf einen Viertelfinaleinzug hoffen. Danach jedoch wurde die Annahme der Hessen stabiler und der Rumelner Block ein ums andere Mal mit variablem Angriffsspiel ausgespielt, zudem wurde Kriftel auch in Block und Abwehr immer stärker und konnte so den Satz drehen. Dazu kam dann noch eine Fehlentscheidung gegen Rumeln bei 21:22, so dass der Satz am Ende mit 22:25 knapp verloren ging. Fortan hatte Kriftel Oberwasser und führte vom Start in den zweiten Satz deutlich. Am Ende konnte der RTV das Ergebnis mit 20:25 in Grenzen halten, dem Spiel aber keine erneute Wendung mehr geben.
Trotz der Enttäuschung, das Viertelfinale unglücklich verpasst zu haben (Leipzig gewann glatt gegen Schmiden) gingen die jungen Spieler am nächsten Tag die Spiele um Platz 9-12 mit neuer Energie an. Das selbst gesteckte Ziel – ein einstelliger Platz – war schließlich immer noch möglich. Im ersten Spiel des Tages ging es gegen den Vizemeister Ost aus Erfurt. Erneut begannen die Rumelner nervös und unfokussiert, konnten dies aber bereits Mitte des ersten Satzes abstellen und dominierten danach nach Belieben. Mit 25:14 und 25:16 zog der RTV ins Spiel um Platz 9 ein.
Dort wartete der Vizemeister aus Hessen, der TV Biedenkopf. Rumeln startete mit viel Aufschlagdruck. Jonathan Bungert servierte eine 12:4-Führung heraus, doch wer dachte, dass damit der Satz schon gewonnen war, irrte sich. Es schlichen sich viele Annahme-, Zuspiel- und Angriffsfehler ein und kurz später startete der Satz bei 13:13 neu. Von nun an begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe bis 20:20. Dann blockte Florian Fischer einen Ball, der Schiedsrichter gab den Punkt jedoch zum Unmut der Rumelner als „Übergriff“ an Biedenkopf. Dies hatte jedoch der Anschreiber nicht mitbekommen und gab den 21. Punkt für den RTV. Danach folgte ein sicherer Sideout der Rumelner und erst dann reklamierten die Biedenkopfer den falschen Spielstand. Dieser wurde jedoch nach langen Diskussionen nicht korrigiert, so dass es statt 21:21 nun 22:20 für den RTV stand. Unbeeindruckt von der langen Diskussion servierte Florian Fischer zwei Servicewinner zum Satzball, auch sein dritter Aufschlag kam als Dankeball postwendend zurück und wurde durch Levi Weissenbach zum 25:20 verwandelt.
Im zweiten Satz nun das umgekehrte Bild. Mit viel Aufschlagdruck setzte sich Biedenkopf schnell ab und führte zur Mitte des Satzes 13:7. Dann jedoch servierte Jascha Kuhn den RTV zur 14:13-Führung und von da an setzten sich die Weiß-Blauen langsam Punkt um Punkt ab. Mit einem erneuten 25:20 wurde der 9.Platz erreicht und gefeiert!
Insgesamt zeigten die Rumelner eine tolle Leistung und konnten mit 4 Siegen bei nur zwei Niederlagen überzeugen. Auch wenn vielleicht sogar noch eine etwas bessere Platzierung möglich gewesen wäre, waren alle Beteiligten mit der Leistung und dem Abschneiden sehr zufrieden.