Ein Spielbeginn mit Hindernissen, drei Sätze wie man sie nicht besser hätte malen können und eine Stimmung, die zumindest in dieser Liga sicher ihresgleichen sucht. Aber der Reihe nach…
Auswärtsspiel in Düsseldorf an einem Sonntag, wo die Landeshauptstädter ihre Tour de France Ambitionen durch ein Proberennen nebst großzügigen Vollsperrungen im gesamten Stadtbereich üben. Dazu ein Stadteilfest und zwei Schützenfeste im nahen Umkreis, das Verkehrschaos zur Anreise war eigentlich programmiert. Die Anfrage im Vorfeld beim Gegner Maccabi Düsseldorf, über welche Route man denn am besten anreisen solle, wurde mit einem eher lakonisch zu nennenden „ach, das hat bisher immer gut geklappt“ beantwortet.
Also machte sich der RTV-Tross überpünktlich auf den Weg und erreichte tatsächlich und problemlos bereits 1,5 Stunden vor Anpfiff die Spielhalle, immerhin 10:30 Uhr am Sonntag früh! Von der Heimmannschaft da noch keine Spur, aber die Halle war netterweise schon geöffnet. Also ein wenig abhängen, cool Musik hören, Fußball zocken und was man sonst so tut, wenn man sich in Turnhallen die Zeit vertreiben muss. Um 11:15 Uhr von der Heimmannschaft immer noch keine Spur. Falsche Halle?
Dann kam tatsächlich ein Spieler von Maccabi und erklärte, seine Mitspieler ständen alle (!) im Stau! Komisch, damit war ja an dem Tag auch gar nicht zu rechnen. Der dann folgende Ein-Mann-Netzaufbau gestaltete sich offenbar auch recht schwierig und als um 11:30 Uhr die Schiedsrichter pünktlich eintrafen, gab es weder ein spielfähiges Netz, noch eine Heimmannschaft! Kurz vor 12, high noon also, es waren 7 Spieler des Gegners anwesend, um 12:15 Uhr konnte das Spiel tatsächlich beginnen.
Warum das zur Story dazugehört? Weil der Rumelner Trainer bis dahin nach fast 2 Stunden rumhängen in der Halle große Sorgen hatte, ob seine 11 Jungspunde für das Spiel überhaupt aus der „rumhäng-chill-mit dem Ball so ein bisschen daddel“ Phase erwachen würden. Aber: völlig umsonst gesorgt!! Die Jungs legten schon bei der ersten Aufstellung mit einem ohrenbetäubenden Anfeuerungslärm los und puschten sich so gegenseitig in die richtige Einstellung. Angetrieben von den Trommlerinnen Joana und Michelle auf der Bank und dem neuen Mitspieler Christoph (Spitzname „der Animator“) entfalteten sie spielerisch und akustisch so viel Druck, dass Maccabi im ersten Satz irgendwie gar nicht so richtig mitspielen konnte oder wollte. 25: 11 in knapp 20 Minuten, beeindrucken!
Zum zweiten Satz waren dann zwei weitere Maccabi Spieler angekommen, dazu einige Fans der Düsseldorfer Truppe. Bei der Aufstellung merkte man schon, dass die Heimmannschaft, immerhin Landesligaabsteiger, jetzt zusammen mit den Fans endlich versuchen wollte, dagegen zu halten. Laut schallten „Maccabi – Maccabi“ rufe durch die Halle, nur leider ein klein wenig überlagert von Trommeln und anfeuern der Rumelner Truppe. Es entwickelte sich ein gutes Spiel, die beiden neuen Maccabianer brachten mehr Stabilität in das Spiel des Gegners und so führten die Rumelner zwar ständig, aber nicht mehr mit so deutlichem Punkteabstand. Mit dieser deutlich stärkeren Gegenwehr konnten die Duisburger auch endlich zeigen, welches Potential in diesem Jahr in der Mannschaft steckt. Das Team verfügt über eine ganze Reihe von guten Annahmespielern, hat in Zuspiel und Angriff dank des großen Kaders viel Variationsmöglichkeiten und hat vor allem Spaß am Volleyball und der Gemeinschaft. Das ist für jeden zu sehen, aber auch deutlich zu hören ;-). 25:21, nicht ganz so deutlich wie der erste Satz, aber jederzeit und deutlich souverän!
Das war´s dann, Maccabi war der Zahn gezogen. Der dritte Satz ging mit 25:12 in einer ähnlichen Spielzeit wie der erste Satz zu Ende. Den letzten Punkt und den anschließenden Jubel in und vor der Halle kann man sich gerne hier ansehen:
3:0 gegen eine Mannschaft, die sicher zu den stärkeren der Liga zu zählen ist, das macht Mut! Dabei ist es nicht nur die spielerische Komponente, die bei den Rumelnern überzeugte, sondern auch und vor allem der Teamspirit auf dem Feld und drum herum.
Das nächste Spiel wird dann nach den Ergebnissen und Eindrücken des ersten Spieltages schon richtungsweisend für die vorderen Plätze der Liga werden. Mit dem ART Düsseldorf III kommt ein Team in das heimische AEG, das tatsächlich punktemäßig noch höher als die Rumelner gewinnen konnte und somit aktueller Tabellenführer ist. Der Anpfiff zum Spiel erfolgt erst um 16:30 Uhr, über zahlreiche Fans freuen sich die Jungs natürlich wie immer 😉