Die Volleyballer vom Rumelner TV konnten auch ihr zweites Saisonspiel mit 3:0 (25:21, 25:23, 25:23) beim „Nachbarn“ TuB Bocholt gewinnen und schieben sich damit auf den 2.Tabellenplatz der 2.Bundesliga Nord – hinter Absteiger und Meisterschaftsfavorit Netzhoppers Königswusterhausen. „Eine schöne Momentaufnahme“, so Coach Alfred Gies stolz, „mehr aber auch nicht.“
Anders als beim souveränen Auftritt zu Saisonbeginn gegen den VC Bitterfeld-Wolfen kamen die RTVler diesmal zu Beginn nicht so richtig in Tritt. Lange konnte der Aufsteiger aus Bocholt mithalten, erst gegen Ende des ersten Satzes nutzte Rumeln seine Punktchancen konsequenter und konnte diesen Durchgang noch deutlich für sich entscheiden.
Auch im zweiten Satz wirkte das Spiel auf beiden Seiten noch sehr zerfahren. Die verletzungsbedingte Auswechslung von Spielertrainer und Routinier Oliver Gies gegen Fabian Dicken trug nicht zu der nötigen Ruhe bei, vielmehr führte sie zu einem kurzzeitigen Bruch im Rumelner Spiel. Die Gastgeber konnten sich auf 16:11 absetzen und diesem Rückstand liefen die Duisburger bis 19:23 hinterher. Da kam Kapitän Nils Lieber an den Aufschlag und sorgte mit druckvollen Aufschlägen dafür, dass die RTV-Block- und Feldabwehr um Youngster Andre Engel und Libero Torben Mols ein ums andere Mal zupacken konnte. Mit sechs Punkten in Folge wurde der unerwartete Satzgewinn doch noch unter Dach und Fach gebracht!
Nach der 10-Minuten-Pause kam es so wie es kommen musste: während die Bocholter dem verpassten Satzgewinn noch hinterhertrauerten, schienen die RTVler mit der 2:0-Führung im Rücken endlich zu gewohnter Form zurückzufinden. Durch eine starke Aufschlagserie von Zuspieler Torben Tidick-Wagner lag man direkt mit 5:0 in Front und konnte diesen Vorsprung mit einigen Auf und Abs über 16:11 bis 24:20 verteidigen. Durch drei vergebene Matchbälle wurde es zwar nochmals spannend, umso größer war dann aber die Freude, als Nils Lieber das Match zu Rumelner Gunsten entschied und die nächsten 3 Punkte endlich eingefahren waren.
Mit Ruhm beckleckert hat sich der RTV in Bocholt sicherlich nicht, viele Floskeln wie „ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss“ machten nachher die Runde in der Mannschaft. RTV-Zuspieler Torben Tidick-Wagner sah seine Mannschaft bei „maximal 70% von dem, was wir drauf haben. Aber –wie mir ein bekannter Trainer mal mit auf den Weg gab- die guten Mannschaften gewinnen die schlechten Spiele und wer diese Punkte mitnimmt, landet am Ende weit vorne.“
Coach Alfred Gies war sichtlich zufrieden mit dem nahezu perfekten Saisonstart: „Auch wenn nicht alles Gold ist was glänzt, die Jungs haben heute auch die schwierigen Phasen gemeistert und sind einfach da und können nochmal zulegen, wenns drauf ankommt. Da sieht man die enorme Erfahrung, die wir im Team haben.“
Rumelns Aussenangreifer und Ex-Bocholter Thomas Stark war froh, die „selbsternannten TuB-Schrauber auch im zweiten Pflichtspiel nach dem Pokalsieg im letzten Jahr deutlich in die Schranken verwiesen zu haben. Es ist halt was anderes, ob wir hier komplett antreten oder ohne vier Stammkräfte zu einem Freundschaftsspiel.“
Am nächsten Wochenende bietet sich für Rumeln gleich doppelt die Möglichkeit, weiter zu punkten und sich erstmal in der oberen Tabellenhälfte festzusetzen. Am Samstag geht es zu Deutschlands Volleyballnachwuchs vom Internat Frankfurt, ehe man Sonntag zu Hause die Nordlichter aus Kiel erwartet.