Wenn nach dem Spiel neutrale Zuschauer und auch Schiedsgericht begeistert vom geboten Sport und der gelebten Fairness beider Mannschaften sind, wenn es über 5 umkämpfte Sätze geht und unzählige Rallyes mit 5 oder mehr Netzüberquerungen gezeigt werden und wenn am Ende auch die Rumelner Verlierer zwar leicht geknickt, aber erhobenen Hauptes die Halle verlassen können, dann hat das Spitzenspiel der Landesliga wohl alle Erwartungen mehr als übertroffen.
Im Vorfeld drohte die Spielerdecke der Duisburger etwas knapp zu werden. Daher hatten die Jungspunde zwei „eigentlich-nur-noch-Beacher“ um Verstärkung gebeten und mit dem Rumelner Urgestein Markus Möbest sowie Ex-FSDler Tim Gundelach lief eine gute Portion Erfahrung zur Unterstützung mit auf. Zusätzlich gab der ehemalige Rumelner Jugendspieler und EX-MSCler Laurin Steinwartz sein Debut als Libero im RTV-Trikot, was er im Gegensatz zu den beiden anderen jetzt wieder regelmäßig tragen will.
Zu später Stunde um 20:00 Uhr ging es in der Halle in Voerde dann doch mit 11 Spielern auf dem Spielberichtsbogen los. Gegner Werdener TB hatte ebenfalls die volle Kapelle dabei und schon der erste Satz machte deutlich, wo die Reise an diesem Abend hingehen würde. Kein Abtasten, keine langen Vorreden, sofort Action. Dabei zeigte sich schnell, dass Werden den Rumelnern an diesem Tag mit einem überragenden Blockspiel und einer äußerst beweglichen Feldabwehr das Leben sehr schwer machen würde. Kaum ein Ball der Duisburger fand den Boden, ohne dass nicht irgendeine Hand des Gegners ihn noch berührt hätte. Das Spiel und die Führung wogte hin und her, Satzbälle auf beiden Seiten und am Ende ein glückliches 28:26 für den RTV.
In den beiden folgenden Sätzen verschliefen die Rumelner jeweils die Anfangsphase komplett, 4:12 im zweiten und 4:10 im dritten Satz. In beiden Durchgängen gab es nach diesen spielerischen „Auszeiten“ zwar wieder eine Vielzahl von langen Ballwechseln, guten Aktionen und unglaublichen Einzelleistungen, aber diese Hypotheken vom Satzbeginn waren dann am Ende zu viel. Mit 15:25 und 19:25 gewannen die Essener beide Sätze deutlich und verdient.
Satz vier dann deutlich ausgeglichener und weiter auf einem extrem hohen spielerischen Niveau. Werden bis zum 13:12 immer mit 1-2 Punkten in Front, dann aber auch auf des Gegners Seite die erste Schwächephase und Rumeln nutzte das konsequent und spielstark zum 25:15, Satzausgleich 2:2.
Tiebreak, kurzer Satz, Konzentration von Anfang an gefragt. Klappte bei den Duisburgern einigermaßen, bei den Werdenern aber besser, bei 4:8 aus RTV-Sicht wurden die Seiten gewechselt. Das Spiel blieb auf dem Topniveau der langen und umkämpften Ballwechsel der ersten Sätze, aber in der entscheidenden Phase machten die jungen Rumelner dann ein paar Fehler zu viel. Zwei verschlagenen Angaben, unglückliche Angriffsversuche in den Block, am Ende siegte der Werdener TB verdient mit 15:12 und mit 3:2 Sätzen. Sie waren an diesem Tag einfach die konstantere und cleverere Mannschaft und vor allem in der Block- und Abwehrarbeit deutlich überlegen. Da wissen wir, woran wir noch arbeiten müssen ;-).
Für die Rumelner Youngsters ist das aber beileibe kein Rückschlag. Das Spiel nehmen wir als gute und wertvolle Erfahrung und Ansporn für das Rückspiel. So ein Spiel macht allen Beteiligten Spaß und das würden wir gerne (mit kleiner Varianz im Spielausgang 😉 ) noch einmal abliefern. In der Tabelle sind wir jetzt punktgleich mit Werden Zweiter, haben aber nächste Woche beim Spiel gegen den TV Voerde II die Chance, die Herbstmeisterschaft unter Dach und Fach zu bringen. Werden ist mit der ersten Halbserie schon durch und hat dann spielfrei. Zum Heimspiel am 10.12.2017 im AEG würden wir uns zur besten Kaffeezeit um 15:00 Uhr natürlich über zahlreiche Fans und Unterstützer freuen.