Dieses tiefsinnige und doch so zutreffende Zitat eines neutralen Zuschauers reicht eigentlich, um das Spiel der Rumelner Herren gegen die SG Kempen/Wachtendonk vollständig zu beschreiben. Über den ersten Satz möchte der Chronist eigentlich am Liebsten den gnädigen Mantel des Schweigens legen….
Nach der knappen, aber weil selbst verschuldet verdienten Niederlage gegen die Humaner Nachwuchstalente stand nun ein ganz anderes Kaliber auf des Gegners Seite. Die SG Kempen/Wachtendonk als eine „erfahrene“ Truppe zu bezeichnen, wäre eine maßlose Untertreibung. Die Startingsix der Rumelner brachte 123 Jahre an Lebenserfahrung aufs Parkett, die 6 Spieler der SG übertrafen diese Jahreszahl sicher locker an Volleyballerfahrung. Entsprechend unaufgeregt und souverän begannen die Niederrheiner, die Rumelner hingegen schienen die durchwachsene Leistung aus dem Spiel drei Tage vorher noch nach unten toppen (sagt man dann eigentlich „downen“?) zu wollen.
Pässe so lala, Angriffe auch schon mal deutlich ins Aus und Blockspiel eher Luxus. Da musste sich die SG gar nicht groß anstrengen, sie hielten die Bälle im Spiel, spielten variabel und mit kontrolliertem Druck, über 1:4, 6:11 und 9:16 führten sie jederzeit deutlich. Vor allem aber fehlte bei den Duisburgern die Stimmung. Ganz ungewohnt und trotz zahlreich mitgereister Fans von Damen 1 (Mädels, vielen Dank, das war Spitze!!) war es auf dem Feld und auch auf der Bank fast emotionslos ruhig. Folgerichtig die deutliche Klatsche zum 14:25.
Doch wie schon in der Überschrift richtig bemerkt, zum Glück war der Abschnitt jetzt beendet und die RTV-Jungs besannen sich auf ihre Stärken. Bei der kurzen Besprechung zum Seitenwechsel konnte man es schon spüren, irgendwie hatte jeder Redebedarf, der Trainer kam kaum zu Wort. Alle wussten, dass das nicht das wahre Gesicht der Mannschaft war. Über gemeinsame Anfeuerung und Kampf kamen sie nach und nach zu besseren und spielstärkeren Aktionen in allen Mannschaftsteilen. Das fing mit cleveren und druckvolleren Aufschlägen an, setze sich durch gelungene Block- oder Dankeaktionen fort und führte über das eigentlich gewohnte variable Angriffsspiel zur gelungen Revanche für Satz eins, 25:14, Satzausgleich.
Der Rest ist schnell erzählt, weil es zum Glück genauso weiterging. Nur zu Beginn der beiden nächsten Sätze ein ausgeglichenes Spiel, dann führten die RTV-ler eigentlich immer mit 2 bis 5 Punkten. Die SG versuchte es mit Spielerwechseln, gelegten Bällen und anderen Varianten, aber jetzt waren die Rumelner hellwach und sehr schnell auf den Beinen. Mit 25:19 und 25:23 holten sie die nächsten drei Punkte nach Hause, eine Leistung, die mal wieder zeigt, dass wir eine verdammt gute Truppe sind, wenn wir mal in den „flow“ kommen.
Damit sind wir unglaublicher Weise als Aufsteiger in einer Liga, wo fast jeder jeden zu schlagen scheint (Human hat nach dem Sieg gegen uns z.B. mal eben 0:3 gegen den Tabellensechsten MTG Horst II verloren) nach wie vor „gefühlt“ Tabellenführer, zumindest aber ganz oben mit dabei. Der Werdener TB rangiert zwar mit 11 Punkten noch mit einem Punkt Vorsprung vor uns, hat aber auch schon ein Spiel mehr absolviert. Wir bleiben also weiter dran 😉 !
Unser nächstes Spiel ist ein Heimspiel, gespielt wird am 11.11.2017 um 14 Uhr am Körnerplatz gegen den TV Voerde. Wir freuen uns natürlich über jeden Zuschauer der uns hilft, in die „richtige Stimmung“ zu kommen 😉 .