Herren OL: den Sack nicht zu gemacht!

Derbys sind immer etwas Besonderes, das wissen alle Beteiligten und spüren es auch deutlich im Vorfeld. Und wenn dann in Corona-Zeiten die Anzahl der Zuschauer noch begrenzt werden muss, dann planen sogar diese frühzeitig. Und so war die Halle am Kruppgymnasium schon eine Stunde vor Spielbeginn gut gefüllt, bis zum Anpfiff dann war die Obergrenze des Erlaubten erreicht und einige mussten sogar draußen bleiben.

Die, die es auf die verfügbaren Plätze geschafft hatten, wurden nicht enttäuscht! Mehr als zwei Stunden, jeder Satz hart umkämpft, unzählige und hitzige  Diskussionen über Schiedsrichterentscheidungen und am Ende 110:110 Punkte. Aber im letzten Satz eben die entscheidenden zwei mehr für die Gäste aus Moers.

Die SG kam schleppend ins Spiel, 0:4 der schnelle Rückstand. Wenig Angriffsdruck aus schlechtem Pass und ein guter Moerser Block in der Anfangsphase. Bei 7:7 erstmals Ausgleich, zumindest der Duisburger Block brachte sich mehrfach gewinnbringend ein. Moers aber weiter am Drücker, bei 9:12 wieder drei Punkte vor. Die SG kämpfte sich so langsam aber sicher in das Spiel rein. Die Pässe waren immer noch nicht brillant, aber nutzbar und das taten die Blau-Roten zunehmend. Bei 14:13 die erste Führung, vor allem dank guter Blockaktionen und erfolgreicher Angriffe über die Mitte. Zug um Zug bauten die Gastgeber diesen Vorsprung aus, mit 25:21 war der erste Durchgang gewonnen.

Ganz ähnliches Bild im zweiten Abschnitt. Moers legte vor, dieses mal sogar bis zum 7:14. Die SG kämpfte sich erneut rein, nutzte weiter hauptsächlich die Mitte zum Punktgewinn. Erst bei 19:19 sind die Gastgeber erstmals dran, bei 25:22 wird der zweite Satz eingetütet.

Satz drei dann noch mal der gleiche Verlauf, nur leider genau anders herum. Dieses Mal legte die SG vor, führte immer mit ein bis drei Punkten, Moers schaffte bei 10:10 und 15:15 maximal den Ausgleich. In dieser Phase profitierten beide Mannschaften mehr von den Fehlern der jeweils anderen und glänzten weniger durch eigene gelungene Aktionen. Die Blau-Roten leisteten sich zunehmend Fehlaufschläge, trotzdem sah es beim Zwischenstand von 22:18 schon so ein wenig nach einem glatten Dreisatzsieg aus. Und wieder war es weniger die Moerser Durchschlagskraft, sondern eher leichte Annahmefehler und vergebene Aufschlagschancen bei den Gastgebern, die doch noch zum Satzverlust von 24:26 führten.

Leider lieferte dieser Satz gleich mal die Blaupause für den vierten Durchgang. Duisburg legte vor, Moers blieb bis auf den Zwischenstand von 10:10 immer mit 2-3 Punkten Abstand dran. Die Aufschlagschwäche der SG blieb aber, der deutlich schlechte Pass leider auch. Bei 19:19 Moers erneut dran, bei 20:21 die erste Führung der Gäste und mit 22:25 war doch der Tiebreak notwendig geworden.

Der begann mal mit der schlechtesten aller Möglichkeiten. Die Duisburger fanden so gar nicht in die wichtigen ersten Minuten, ohne großen Aufwand zog der Gast auf 3:7 davon. Die Heimmannschaft blieb sich treu, kaum gute Pässe und einige Fehlangaben. Seitenwechsel bei 6:8, bei 8:12 schien das Spiel entschieden. Das sah dann bei 13:13 plötzlich wieder ganz anders aus, das 14:14 brachte sogar die Satzverlängerung. Mit dem knappsten aller Ergebnisse gaben die SG-Jungs mit 14:16 das Spiel mit 2:3 aus der Hand.

Schade war, dass dieses spielerisch nicht absolut hochklassige, aber jederzeit spannende Spiel immer so ein wenig unter den Entscheidungen des Schiedsgerichts litt. Hatten in den ersten Sätzen vornehmlich die Moerser große Probleme mit einigen in der Tat diskutablen Schiedsrichterentscheidungen, so haderten mit zunehmender Spieldauer mit gleicher Berechtigung die SG Jungs zunehmend mit dem Kampgericht. Das soll aber keine Entschuldigung für die knappste aller möglichen Niederlagen sein. Die Duisburger erwischten vor allem in ihren eigentlichen Paradedisziplinen Annahme und Angabe einen gebrauchten Tag und konnten so ihr Angriffswucht nie so richtig auf die Platte bringen. Moers ist sicher zu den Top-Teams der Liga zu zählen und die gute Nachricht ist, dass die SG da offensichtlich auf Augenhöhe mitspielen kann. Von daher ist die Truppe jetzt schon heiß auf das Rückspiel ;-)!

Schon nächsten Samstag (10.10.2020) bietet sich ab 18 Uhr die Gelegenheit zur Widergutmachung. Mit dem Würselener SV kommt der Mitaufsteiger und Hauptkonkurrent der letzten Saison nach Duisburg. Die Jungs aus der Städte-Region-Aachen brennen sicher auf die Revanche für die letzte 3:0 Niederlage in Duisburg, das Rückspiel fiel damals leider Corona zum Opfer. Das Match wird natürlich wieder unter besonderen Corona-Bedingungen stattfinden, auf Grund der gestiegenen Fallzahlen wird aktuell eine weitere Reduzierung der Zuschauer und eine notwendige Voranmeldung mit den Verantwortlichen diskutiert. Bitte also im Laufe der Woche die Ankündigung hier unbedingt weiter beachten!!


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