Volleyball ist eigentlich ganz einfach, wenn der Pass gut steht, hat der Angriff gute Chancen zu Punkten, steht der Block mit Abwehr zusätzlich gut, punktet man auch öfter. Läuft es mal nicht so gut, kann man wechseln. So weit, so theoretisch. Das die SG dann zumindest ein Pünktchen aus der Begegnung gegen den VfL Telstar Bochum mitnehmen konnte, war mehr als glücklich, das Ganze hätte auch mit 1:3 ausgehen können ohne, dass die Blau-Roten Grund zur Beschwerde gehabt hätten.
Irgendwie ist im Moment der Wurm im Kader der SG. Wieder einige Abwesenheiten wegen privater Verpflichtungen, trotzdem standen am Freitag 12 auf der Liste. Zwei zwar nur „zur Not“, aber immerhin. Bis Sonntag kamen dann aber zwei weitere Komplettausfälle und ein „Rücken, aber ich spiele“ dazu, nicht die besten Voraussetzungen. Das Satz eins dann mit 25: 11 trotzdem sehr deutlich gewonnen werden konnte, lag aber nur an den Gästen, die so gar nicht ins Spiel fanden. Katastrophale Annahmen und viele Aufschlagfehler machten den Duisburgern das Leben sehr leicht. Erst bei 20:7 fing Bochum an mitzuspielen, das reichte natürlich nicht mehr. Aber: Telstar war im Spiel und erkannte das auch!
Und so forderten sie die SG im Zweiten dann ganz anders, schlugen druckvoller auf und brachten die Pässe nach vorne. Beide Teams eine Zeitlang auf Augenhöhe, dann zunehmend deutliche Mängel in Pass und Spielaufbau bei den Hausherren. Kein Wunder, der Annahmeriegel hatte so noch nie zusammengespielt und es gab leider wenige Optionen zum Ändern. Bis 14:15 ausgeglichen, dann zogen die Bochumer weg und machten bei 21:25 den Sack zu. Ein solides, fehlervermeidendes Spiel auf der einen Seite gegen steigende Unsicherheit auf der anderen.
Der Dritte dann ein Spiegelbild des zweiten Satzes. Ausgeglichen bis zur Halbzeit, Bochum klarer, die SG mit leichten Fehlern oder auch mal sehr guten Aktionen im Wechsel. Bei 19:22 sah es aber wieder nach dem besseren Ende für die Gäste aus und dann kam, was eigentlich schon keiner mehr zu hoffen gewagt hatte. Auf einmal klappten doch mal ein paar SG-Bälle am Stück, der Block packte zu, die Abwehr stand zusätzlich gut, der Angriff mit richtig guten Aktionen. Die Duisburger drehten den Satz in letzter Sekunde glücklich und gingen mit 25:23 Punkten in Sätzen mit 2:1 in Führung.
Leider sind die beiden folgenden Sätze schnell erzählt. Bochum spielte weiter nicht überragend, aber grundsolide und variabel mit einer guten Feldabwehr. Bei der SG klappt vor allem im Pass jetzt fast gar nichts mehr. So gab es kaum einen druckvollen Angriff, fast nie konnte der Zuspieler aus einer ruhigen Position verteilen. Auch Block und Feldabwehr ließen sich jetzt des Öfteren düpieren, es lief an diesem Tag einfach nichts mehr. Die fast noch knapp anzumutenden Satzergebnisse mit 12:25 und 11:15 waren für die SG-ler gefühlt viel deutlicher.
Fazit: ein gebrauchter Tag und sicher mit das schlechteste Spiel, was die SG in ihren 3,5 Jahren des Bestehens gezeigt hat. Schade für die Zuschauer, die mit ihren unermüdlichen Anfeuerungen alles versuchten, leider vergebens. Ein Spiel, über das die Truppe sicher nachdenken und sprechen wird aber auch ein Spiel, das jeder im Team auf Grund der Verletztenmisere richtig einordnen kann. Die nun anstehende, erzwungene Trainingspause (die „Sportstadt“ Duisburg macht mal wieder alle Halle ohne Ausnahme für 2 Wochen zu!) werden sicher alle zur Regeneration und Neumotivation nutzen denn im neuen Jahr steht mit dem Derby beim Moerser SC das nächste Highlight vor der Türe. Am 16.1.2022 wird zur frühen Stunde um 11 Uhr aufgeschlagen, genau das Richtige für alle Unterstützer um einen kleinen Morgenausflug zu machen. Die Duisburger wollen den ausgeschlafeneren Eindruck hinterlassen und möglichst drei Punkte mitnehmen, vor allem aber: deutlich ansehnlicher und besser spielen!
Wir wünschen allen ruhige und erholsame Weinachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Und vor allem: bleibt gesund!!