Punkte zum Saisonstart nimmt jeder gerne mit, zumal nach einem schon fast verloren geglaubten Spiel. Das 3:2 der SG Duisburg gegen die Truppe von Blau-Weiß Aasee aus Münster schmeckte vor allem nach einem 0:2 Satzrückstand natürlich besonders gut. Die eventuellen mehrfachen Verletzungsfolgen für das Team schütten aber leider sehr viele Wehrmutstropfen in das Punkteglas!
Irgendwie war am Spieltag alles etwas unruhig, war ja auch schon lange her seit dem letzten Spiel, die Abläufe fast „verlernt“. Die Damen des Rumelner TV spielten vor der SG und siegten erst nach langem Kampf von fast 2,5 Stunden 3:2 (Glückwunsch, Mädels!!), dadurch war erst ein sehr spätes, kurzes und etwas chaotisches Warmmachen in einer noch vom Damenspiel mit Zuschauern und Spielerinnen gefüllten Halle möglich. Und dann gab es direkt die erste kleine Hiobsbotschaft, die geplante „starting 6“ konnte nicht auflaufen, ein Diagonal-Spieler hatte sich beim Einschlagen verletzt.
Auf dem Feld dann aber beide Mannschaften nicht ganz in Frühform. Viele Eigenfehler, wenig Gelungenes, wenigstens führten die Blau-Roten immer so mit 1-3 Punkten. Aasee spielte solide und auch nicht überragend, fand sich aber zunehmend besser ins Spiel und hatte bei 14:15 zum ersten Mal die Nasenspitze vorne. Kurz vorher hatte sich der nächste SG-ler verletzt, ausgerechnet der Diagonalspieler, der in die Startformation nachgerückt war. Das half der SG natürlich wenig, Stabilität zu finden. Sie schwankte im Folgenden zwischen ansehnlich und „naja“ und es entwickelte sich dadurch ein zwar ob der Spielstände spannendes, aber wenig hochklassiges Spiel. Punkte gab es weiter rechts wie links vom Netz, aber am Ende behielt Aasee mit 23:25 die Nase vorne.
Der zweite Satz war dann aus Gastgebersicht leider ein Spiegelbild des ersten. Schnelle Führung, etwas sicheres Spiel, aber auch die Münsterländer stabilisierten sich zusehends. Die erfahrenen blau-weißen brachten wenige Angriffe direkt durch, nutzen aber geschickt die Blockhände der Duisburger und machten jetzt auch bei den Angaben deutlich weniger Fehler. Das Heimteam bestach zunehmend über die Schnellangriffe über die Mitte, hatte aber viele Angabenfehler dabei, bis 18:18 ein einziges Hinundher. Und dann hörten die Blau-Roten einfach bis zum 18:24 auf mitzuspielen. Schlechter Pass, Zuspiel unsauber, Angriff harmlos. Alles zusammen zu viel, mit 19:25 war der nächste Satz futsch!
Durchgang drei dann deutlich besser. Schon alleine die Körpersprache war eine andere, das Team kämpfte sich ins Match. Gute Pässe, weiter stark über die Mitte und vor allem aber mit höherem Angabendruck und endlich guten Blockaktionen ging es schnell über 10:5 und 18:13 zum ungefährdeten Satzgewinn mit 25:18. Die SG war endlich im Spiel. Dachte wohl alle…
0:6 Fehlstart im Vierten, dazu die dritte Verletzung bei 2:6, der Tageswurm hatte leider überlebt. Die positionsgetreuen Wechseloptionen waren schon weit vorher erschöpft, jetzt wurde noch stärker improvisiert. Das dauert ein paar Ballwechsel lang, bei 4:9 sah es noch nicht so gut aus, bei 12:12 übernahm die SG aber so langsam das Zepter. Die Jungs kämpften sich als Team ins Match zurück, in allen Mannschaftteilen gelangen jetzt lautstark von den Verletzten auf der Bank bejubelte Aktionen. Die Feldabwehr hatte ihre ersten wirklich guten Momente, der Angriff lief endlich nach gutem Pass variabler und der Block machte weiter gut dicht. Der verdiente Lohn: das 25:20 und der Entscheidungssatz.
5. Satz, 12-15 Minuten Zeit für die Entscheidung, man muss sofort zu Beginn hellwach sein. Oder man konzentriert sich lieber auf den Endspurt? Keine Ahnung, ob das die Taktik der SG war, aber bei 5:8 und 10:13 hatte kaum einer der Anwesenden die SG noch auf dem Zettel. Auszeit für Duisburg, alles oder nichts. An der Angabe Daniel Giesen. Der hatte im Spiel schon alles gemacht, als Außenspieler begonnen, dann notgedrungen die Diagonale übernommen und nach der dritten Verletzung auch mal eben als Mitte den Block zugemacht. Und er kann auch nervenstark Angaben! 5 am Stück, gut platziert und wenn dann doch mal der Münsteraner Angriff kam, standen Block und Feldabwehr goldrichtig. Ein fast schon nicht mehr für möglich gehaltenes 15:13 und die ersten zwei Punkte der Saison, Wahnsinn!
Jetzt heißt es bei den SG-lern ein wenig feiern und viele Wunden lecken, das nächste Spiel ist schon am kommenden Wochenende gegen SVE Bochum-Grumme. Im Vorfeld war schon klar, dass aus unterschiedlichen Gründen nicht alle Spieler mit nach Bochum fahren werden. Jetzt reduziert sich der Kader wahrscheinlich leider weiter. Aber auch ein kleiner Kader hat es bei der SG in sich, frag mal nach bei Blau-Weiß Aasee ;-)!