Männliche Jugend: RTV macht Triple perfekt! Auch die U14 gewinnt die WDM

Am vergangenen Wochenende trafen sich die besten 12 Jungenmannschaften der Jahrgänge 2010 und jünger zur Westdeutschen Meisterschaft der männlichen U14 in Bielefeld. Der Rumelner TV mit Ilias Avdagic, Julius und Moritz Clouth, Fynn Duemont, Jonathan Fischer, Magnus Kindermann, Til Piskun und Max Weber gehörte dabei als NRW-Liga-Meister sowie Gewinner des Gruppenkopfturniers in der Quali-Phase zum engen Favoritenkreis, dem aber auch 4-5 andere Teams angehörten.

Im ersten Spiel am Samstag Vormittag ging es gegen TuSa Düsseldorf. Nach nervösem Start mit einigen Aufschlagfehlern sammelte sich die RTV-Truppe schnell und fuhr einen ungefährdeten 25:13 und 25:17 Auftakterfolg ein. Dabei konnten bereits alle 8 Spieler eingesetzt werden und waren im Turnier angekommen. Da Düsseldorf anschließend 2:1 gegen die Rhein-Sieg Volleys gewinnen konnte, war das Viertelfinale schon vor dem zweiten Spiel sicher. Dennoch gab sich der RTV im ersten Satz keine Blöße und gewann überdeutlich 25:9. Im zweiten Satz wechselte das Trainerteam dann gleich drei Positionen in der Startformation, was bis zum 2:8 für ungewohnte Fehler sorgte. Die RTVler fingen sich dann aber schnell und gewannen auch den zweiten Satz ungefährdet mit 25:17. 

Für das Viertelfinale wurde dem RTV dann der Meckenheimer SV zugelost, eine spiel- und abwehrstarke Mannschaft, gegen die es in der Vergangenheit schon häufig enge Spiele gab. So auch dieses Mal. Der RTV zeigte eine gute Partie, immer wieder konnten sich die Jungs aus Duisburg 2-3 Punkte absetzen. Doch Meckenheim hielt dagegen und den Abstand gering. Viele lange Ballwechsel prägten die Partie. Zum Ende des ersten Satzes blieben die Rumelner ab 20:19 fehlerfrei. Der zum Aufschlag eingewechselte Julius Clouth servierte zwei Mal stark und konnte so den RTV verdient mit 25:21 in Führung bringen. Im zweiten Satz ein ähnliches Bild. Rumeln hatte immer leicht die Nase vorne, konnte sich aber nicht weit absetzen. Hinzu kamen vermehrt strittige Schiedsrichterentscheidungen zu ungunsten des RTV, zwei Mal musste die Partie für einige Minuten unterbrochen werden, weil das Tablett, auf dem der Spielbericht erstellt wurde, ausfiel. So entstand kein wirklicher Spielrhythmus und das Match wurde zunehmend zerfahren. Die Rumelner Jungs haderten immer häufiger mit sich und dem Schiedsgericht statt den vollen Fokus auf das Spiel zu richten. Dennoch kämpfte sich der RTV aus dem Loch und übernahm in der Schlussphase des zweiten Satzes wieder das Kommando. Über 21:18 kam es bei 24:21 zum ersten Matchball. Ein Fehlaufschlag und ein Annahmefehler brachten Meckenheim noch einmal auf 24:23 heran, bevor der dritte Matchball zum viel umjubelten Halbfinaleinzug genutzt wurde.

Wer nun dachte, dass der Sonntag nicht dramatischer werden könnte als der Samstag endete, sah sich schnell getäuscht. Im Halbfinale ging es nun gegen den VV Humann Essen. Humann stellt eine sehr homogene und kompakte Mannschaft, die ebenso wie die Rumelner keinen Ball verloren gibt. Rumeln begann jedoch das Halbfinale bärenstark, immer wieder konnten sich Fynn Duemont und Magnus Kindermann mit knallharten Angriffen durchsetzen, Til Piskun und Jonathan Fischer nervten die Essener mit platzierten Angriffsschlägen. Schnell ging Rumeln mit 9:4 in Führung und konnte diese bis zum 19:14 transportieren. Dann entstand für eine kurze Phase ein Bruch im Rumelner Spiel, einige Probleme in der Annahme brachten Essen zu schnell heran und in der Schlussphase sogar vorbei. Als sich der RTV wieder gefangen hatte, lief man einem Zwei-Punkte-Rückstand hinterher, den man nicht mehr aufholen konnte. Mit 22:25 wurde der erste Satz etwas unnötig verloren. Davon unbeeindruckt startete Rumeln erneut sehr druckvoll in den zweiten Satz und wiederum musste Essen bereits bei 4:9 die erste Auszeit nehmen. Dieses Mal konnte der RTV den Vorsprung sogar noch ausbauen und sah sich bei 19:12 bereits fast sicher im dritten Satz. Erneut kam jedoch ein unerklärlicher Bruch, zwei leichte Angriffsfehler und danach mehrere Annahmefehler brachten Essen wieder in den Satz zurück. Mit jedem Punkt mehr für Essen wuchs die Anspannung auf Rumelner Seite und innerhalb kürzester Zeit wurde aus einem 19:12 ein 19:21 und Essen sah wie der sichere Finalist aus. Zu diesem Zeitpunkt kam Moritz Clouth in die Partie und führte sich direkt mit einem Angriffs- und einem Blockpunkt ein, 21:21, der Glaube war zurück und Rumeln übernahm wieder das Kommando. Der erste Satzball bei 24:23 wurde noch mit einem Aufschlagfehler vergeben, den zweiten nutzten die Rumelner zum 26:24.

Im dritten Satz begannen nun erstmals in dieser Partie die Humänner besser und bauten bis zum Seitenwechsel eine 8:4 Führung auf. Direkt nach dem Seitenwechsel gab Magnus Kindermann mit einem starken Angriff und einem Monsterblock das Zeichen zur Aufholjagd, die bei 10:10 geschafft war. Wieder war es Julius Clouth, der am Aufschlag den Ausgleich herstellen konnte. Bei 11:11 und 12:12 blieben die Aufschläge der Rumelner jeweils noch an der Netzkante hängen und verhinderten die erste Rumelner Führung im dritten Satz. Bei 13:13 kam Max Weber zum Aufschlag und damit zu seinem ersten Ballkontakt an diesem Tag. Der jüngste im Team des RTV erledigte seine Aufgabe jedoch mit der Selbstverständlichkeit eines erfahrenen Recken und konnte mit einem Servicewinner bei 14:13 den ersten Matchball herstellen. Auch der zweite Aufschlag war stark und stellte Essen vor Probleme, dennoch wurde der Matchball abgewehrt. Bei 15:14 kam nun Fynn Duemont zum Aufschlag, der in diesem Element anders als in Angriff, Block und Annahme kein gutes Spiel mit vielen Fehlaufschlägen machte. Seitens des Trainers gab es nur den kurzen Hinweis, er solle es genau so machen wie drei Wochen vorher. Damals beendete Fynn das Finale der U16 WDM gegen – natürlich – Humann Essen mit einem Servicewinner zum 26:24. Und auch dieses Mal gelang ihm dieses Kunststück. Ein Aufschlaggeschoss beendete die Essener Finalambitionen und löste für den RTV das Ticket zum Endspiel.

Damit war das große Ziel der jungen Mannschaft – die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft in Dresden Ende Mai – erreicht und es schienen Zentnerlasten von den Schultern der Spieler zu fallen.

Entsprechend konnten die Rumelner im Endspiel ihre bis dato beste Saisonleistung abrufen. Gegner Post SV Bielefeld war mit den beiden vermutlich besten Angreifern des Turniers besetzt. Es galt also, diese möglichst aus dem Spiel zu nehmen. Dies gelang vom Start weg über ein sehr gutes Aufschlagspiel und Rumeln ging gleich mit 4:0 in Führung. Leider schlichen sich danach immer wieder leichte Fehler im Angriff ein, so dass man es Bielefeld ermöglichte, zur Satzmitte auszugleichen. In einer nun engen Partie hatte Rumeln Vorteile im Spielaufbau und Bielefeld die Lufthoheit am Netz, die am Ende zum knappen 23:25 für die Ostwestfalen führte. Auch in Satz 2 ging Bielefeld gleich wieder mit 8:5 in Führung. Das Rumelner Trainerteam stellte seine Mannschaft neu ein und forderte mehr Angriffsfinten auf den „Marktplatz“ – die Mitte des gegnerischen Feldes. Die jungen RTVler konnten dies sofort umsetzen, Bielefeld geriet durch nun auch wieder stärkere Aufschläge unter Dauerdruck, die Partie kippte. Ein relativ deutliches 25:21 führte zum Entscheidungssatz, in dem die Bielefelder Trainerin schon vor dem Seitenwechsel beide Auszeiten nehmen musste. Dennoch agierte Rumeln weiterhin druckvoll und fast fehlerfrei, verteidigte weiterhin besser und konnte sich im Angriff ein ums andere Mal dafür belohnen. Der zweite Matchball wurde zum 15:8 genutzt und der Rest war eine einzige Jubeltraube.

Bericht Frank Fischer

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