Wie bereits bei der männlichen U18 gelang auch in der männlichen U16 der Triumph bei den Landesmeisterschaften
Am vergangenen Wochenende stand der (vorläufige) Saison-Höhepunkt für die männliche U16 des RTV auf dem Programm, die Westdeutschen Meisterschaften in Köln.
Der Rumelner Nachwuchs zählte als 3. Der NRW-Liga (punktgleich mit dem 1. Und 2.) zum erweiterten Favoritenkreis, die absoluten Topfavoriten auf den Titel waren jedoch der VV Humann Essen und der Moerser SC, auch der Gastgeber vom FCJ Köln zählte dazu.
Die Auslosung der Vorrundengruppe wies den jungen RTVlern daher auch alles Andere als den leichtesten Weg ins Viertelfinale, stand doch neben dem starken TV Hörde auch gleich ein Duell mit dem FCJ Köln auf dem Programm.
Im ersten Spiel gegen Hörde begannen die Rumelner im Aufschlag sehr druckvoll und konnten so die Anfangsnervosität schnell beiseite wischen. Mit 25:15 wurde es am Ende sogar knapper als es lange Zeit schien, weil der RTV gegen Satzende etwas nachließ. Diese Nachlässigkeiten blieben im zweiten Satz leider erhalten, insbesondere im Aufschlag (9 Fehler!) war der Druck weg, so dass dieser Satz trotz gutem Sideoutspiels bis zum 19:19 eng blieb. Eine Aufschlagserie von Jonathan Bungert entspannte jedoch die Situation und führte zum 25:20.
Da auch Köln 2:0 gegen Hörde gewinnen konnte, stand der Viertelfinaleinzug bereits vor dem zweiten Gruppenspiel fest, es ging jedoch um den für den weiteren Verlauf wichtigen Gruppensieg. Zugleich war das Spiel gleich ein stimmungsgewaltiger Höhepunkt, da die vielen mitgereisten Rumelner Fans versuchten, dem Heimpublikum Paroli zu bieten. Köln stellte die Rumelner vom Beginn an unter taktische Herausforderungen, da der FCJ eher untypisch überwiegend über die Mitte agiert und das auch bei schwächeren Annahmen mit turmhohen Bällen. Zudem war Im ersten Satz erwischte der FCJ einen guten Start, schlug deutlich besser auf als der RTV und punktete ein ums andere Mal über die Mitte. Die taktische Gegenmaßnahme des RTV griff (noch) nicht. Zwar fanden die Rumelner nach 10:18 besser ins Spiel, konnten jedoch den Satz nicht mehr drehen und verloren mit 20:25. Der zweite Satz war deutlich ausgeglichener, dennoch blieb Köln bis Mitte des Satzes immer mit 2-3 Punkten vorne. Dann konnte der zum Aufschlag eingewechselte Paul Oheim mit vier guten Aufschlägen jedoch das Pendel zugunsten des RTV ausschlagen lassen und der Satz ging mit leichten Führungen des RTV in die entscheidende Phase. Endlich konnte auch der Mittelangriff der Kölner in Block und Feldabwehr besser kontrolliert werden. Dennoch wurde es eine Zitterpartie für beide Seiten, bei denen die Kölner mehr Nerven zeigten (Fehlaufschläge bei 23:23 und 24:24). Schließlich nutzten die Rumelner den zweiten Satzball mit einem erfolgreichen Doppelblock von Niclas Dalquen und Jan Czehak gegen den Kölner Mittelangreifer zum 26:24. Danach war der Kölner Widerstand gebrochen, bereits der erste Aufschläger im dritten Satz, Kylian Wenke, stellte auf 7:0. Bei Köln lief nichts mehr zusammen und der RTV gewann sicher mit 15:5 den dritten Satz und damit die Gruppe.
Im Viertelfinale ging es mit Post SV Bielefeld gegen einen weiteren unangenehmen Gegner. Die Rumelner unterschätzten diesen jedoch nicht und dominierten diesen vollständig, auch die eingewechselten Magnus Kindermann und Paul Oheim trugen ihren Teil zum deutlichen 25:15 bei. Im zweiten Satz waren die Bielefelder mit ihren „Alles-oder-nichts“-Aufschlägen in der Anfangsphase dominierend und führten verdient bis zum 16:14, danach jedoch bekamen die RTV-Jungs das Spiel wieder in den Griff und sicherten sich über ein dann letztendlich relativ ungefährdetes 25:18 das Halbfinalticket.
Das Halbfinale ist bei den WDM bereits ein erstes Finale, da der Halbfinalsieger sich für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert. Wie oft in den letzten Jahren traf man dabei in einem entscheidenden KO-Spiel auf den Nachbarn Moerser SC. In diesem Jahr wähnte man sich beim RTV in der Außenseiterrolle, jedoch keineswegs chancenlos. Moers hingegen titulierte auf der eigenen Homepage den RTV als „absolut lösbare Aufgabe“, eine zusätzliche Motivationsspritze für den RTV. Das Spiel begann ausgeglichen, die Taktik des RTV in Aufschlag, Block und Feldabwehr griff jedoch vom Start weg. Während der als Aufschlagziel ausgegebene Libero des MSC immer wieder große Schwierigkeiten mit den Rumelner Aufschlägen hatte, konnte der RTV-Zuspieler Kylian Wenke ab Mitte des ersten Satzes aus einer konstant guten Annahme seine präzisen Pässe verteilen, die insbesondere von Niclas Dalquen und Jonathan Bungert immer wieder verwertet wurden. Bemerkenswert dabei, dass der erst 12-Jährige Jonathan Fischer auf der Libero-Position eine fast fehlerfreie Partie in der Annahme spielte. Tim Richterich glänzte mit einer Aufschlagserie, so dass Rumeln Punkt für Punkt davonziehen konnte und den ersten Satz überraschend deutlich mit 25:18 gewinnen konnte. Wer nun mit größerer Gegenwehr als im ersten Satz gerechnet hatte, sah sich direkt zu Beginn getäuscht, Florian Fischer stellte am Aufschlag auf 8:0. Die große Gefahr lag nun daran, nachlässig zu werden und die deutliche Führung noch aus der Hand zu geben. Aber die Rumelner Jungs blieben konzentriert und hielten bis zum Schluss gegen nun besser werdende Moerser gegen. Das ebenso deutliche 25:17 stellt den Finaleinzug und die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft Mitte Mai in Brandenburg sicher, der Jubel bei den Blau-Weißen war riesengroß.
Im Finale ging es nun gegen den VV Humann Essen. Neben dem Titel ging es zugleich auch um die Revanche für die einzige Saisonniederlage, die im Januar allerdings recht deutlich ausfiel und den Humännern den Meistertitel in der NRW-Liga bescherten. Das Spiel fand auf dem Großfeld statt und wurde von einer enormen Stimmung auf der Tribüne begleitet, dieses Mal mit einer Dezibel-Übermacht des Rumelner Blocks.
Beflügelt von der starken Leistung im Halbfinale starteten die Rumelner auch ins Endspiel mit einer Leistung wie aus einem Guss. Gute Aufschläge auf das ausgegebene Aufschlagziel und eine hervorragende Arbeit in Block und Feldabwehr führten zu einer schneller ersten Führung bei 3:2, die kontinuierlich ausgebaut wurde. Bei 14:7 erreichte der Rumelner Mittelblock (Jan Czehak/ Florian Fischer) bereits den sechsten direkten Blockpunkt, die Angreifer aus Essen wirkten zunehmend ratloser und suchten ihr Heil in Lobs und Shots, die überwiegend von der aufmerksamen Feldabwehr des RTV eingesammelt wurden. Mit einem überdeutlichen 25:14 ging der erste Satz an den RTV!
Im zweiten Satz zunächst das selbe Bild: Rumeln setzte sich leicht ab und war weiterhin im Bereich Block/Feldabwehr das bessere Team und hatte zudem in Jonathan Bungert und Niclas Dalquen weiterhin sichere Verwerter der präzisen Zuspiele von Kylian Wenke. Fynn Duemont – erst zum zweiten Satz ins Spiel gekommen – eröffnete den Satz direkt mit einer spektakulären Abwehr, die zum 1:0 führte. Bis Mitte des Satzes konnte der RTV den Vorsprung auf 5 Punkte ausbauen und dieses bis zum 19:14 halten. In der nun folgenden Phasen gab es nun erstmals kleinere Unachtsamkeiten bei den Rumelnern und drei Angriffsfehler nacheinander führten tatsächlich noch zum 23:23, der sicher geglaubte Sieg wackelte plötzlich gehörig. Nach der zweiten Auszeit bei 23:23 landete der Aufschlag des VVH jedoch knapp im Aus und Rumeln hatte den ersten Matchball. Der gelobte Angriff wurde von Libero Jonathan Fischer mittels „Pancake“ im Spiel gehalten, Fynn Duemont „verschlief“ jedoch diese Aktion und das mögliche Weiterspielen. Ein Hammer von Niclas Dalquen aus dem Hinterfeld brachte den erneuten Matchball und Fynn Duemont machte mit einem Servicewinner seinen Patzer mehr als wett. Der Rest war blau-weißer Jubel!
Bericht Frank Fischer