Neidlos müssen wir anerkennen, dass der VC Geldern in Spitzenspiel Erster gegen
Zweiter einfach die bessere Mannschaft war. Dabei haben wir noch nicht einmal
schlecht gespielt und hatten durchaus unsere Möglichkeiten gehabt, das Spiel
anders zu gestalten bzw. am Ende noch zu drehen. Jedoch war der permanente
Druck, den das junge Team aus Geldern mit seinem schnellen Kombinationsspiel
auf uns ausübte, einfach zu groß, um hier konstant gegen halten zu können.
Im ersten Satz hielten wir Paroli bis etwa zum Satzstand von 15:15. Geldern lag bis zu
diesem Zeitpunkt immer wieder mit einem oder zwei Punkte in Front, aber wir konnten jeweils direkt ausgleichen und das Spiel offen halten. Hier zeigten wir uns ebenbürtig, spielten stark auf und hatten selber die Gelegenheit in Führung zu gehen. Aber leider
nutzen wir die Chancen nicht, einige leichte „Danke Bälle“ in einen erfolgreichen Gegenangriff münden zu lassen. Die ersten Konzentrationsschwächen
schlichen sich ein. Was folgte war, dass Geldern immer besser ins Spiel fand
und wir uns von ihren platzierten und druckvollen Angaben beeindrucken ließen.
Es lief nicht mehr viel zusammen und eh man sich versah, war der Satz mit 16:25
gelaufen.
Nicht anders der zweite Satz. Selber nicht konsequent den Gegner bereits mit eigener Angabe unter Druck gesetzt, konnte er sein schnelles Kombinationsspiel aufziehen und immer wieder unseren Block überwinden. Das weitere druckvolle Aufschlagsspiel der Gelderner Spielerinnen tat sein Übriges und der zweite Satz ging mit 17:25 relativ chancenlos verloren.
Ein wenig Hoffnung keimte im dritten Satz auf. Auch hier zunächst
deutlich in Rückstand geraten, fasste sich wieder einmal Agnes ein Herz und
führte die Mannschaft durch ihre Flatterangaben auf bis einem Punkt an die
jungen Gelderinnen heran. Endlich klappte der Block und das eigene
Angriffsspiel wurde effektiver. Geldern wirkte auf einmal unsicher und nahm
beim Stande von 22:20 seine zweite Auszeit im Spiel. Die folgende Angabe wurde
von uns leider verschlagen und somit hatte die Auszeit ihre Wirkung nicht
verfehlt. Die Niederrheiner gewannen das Aufschlagrecht zurück und machten den
Satz mit 25:20 zu. Das Spiel war aus.
Trotz der 0:3 Niederlage muss man nicht lange Trübsal blasen. Wir haben gegen ein mit talentierten jungen Spierinnen bestücktes Team verloren, welches sich mit Videobeobachtung fast professionell auf dieses Spiel vorbereitete und seinen Trainingsumfang gerade in den zurückliegenden Herbstferien mit zum Teil zwei
Trainingseinheiten pro Tag erweiterte. Dies alles ist uns nicht möglich und
unsere eigene Vorbereitung hatte darunter gelitten, dass sich ausgerechnet
unsere, immer in den Dienst der Mannschaft stellende, Zuspielerin aufgrund von Prüfungsstress einige Trainingsauszeiten nehmen musste. Hinzu kamen weitere Trainingsausfälle auf unserer Seite wegen Krankheit und beruflichen sowie privaten Gründen. Dies alles sind aber Gegebenheiten, die uns bereits vor der Saison bewusst waren. Umso erfreulicher ist dafür die bisherige Saison für uns verlaufen. Und hätten wir im ersten Satz unsere Chancen ein wenig besser genutzt, hätte das Spiel auch anders ausgehen können.
Wir sind nun auf dem dritten Platz zurückgefallen, aber haben nach wie vor alle Möglichkeiten nach oben. Und last not least möchte ich an dieser Stelle Liesa (mit „ie“) lobend erwähnen, die heute nur als Ergänzungsspielerin in jedem Satz eingewechselt wurde, aber sofort ins Spiel fand und die vom Trainer erwartete, wenn auch nur vorübergehende, Stabilisierung des eigenen Spiels erfüllte.