Beim Betreten der Halle in Lintorf war schon klar: das wird ein schwieriges Spiel. Das der Gegner der aktuelle, verlustpunktfreie Tabellenführer aus Verberg sein würde, stand ja vorher schon fest. Das die Halle aber eine gefühlte Deckenhöhe eines Schuhkartons haben würde, hatte man beim Spielort „Schulzentrum Lintorf“ nicht wirklich erwartet. Den nur mit 8 Spielern angereisten Rumelner schwante nichts Gutes.
Zu Beginn schien es aber so, als ob der Tabellenführer aus der Nachbarstadt deutlich mehr Probleme mit der Halle und dem Gegner hätte. Die Rumelner erwischten einen fantastischen Start, überrollten die Verberger mit viel Druck und noch besserer Stimmung auf dem Feld und führten unglaublich schnell mit 20:8. Dann schlichen sich ein, zwei Unkonzentriertheit ein, die Krefelder, mit einer Mischung aus alten Hasen und Nachwuchstalenten angetreten, kamen besser ins Spiel, aber es reichte nur noch zur Ergebnisverbesserung. Mit 25:16 ging der erste Durchgang zu Ende.
Das, was sich zu Ende des Satzes bereits abgezeichnet hatte, setzte sich dann leider im zweiten Satz fort. Die Seidenstädter wurden sicherer, die Rumelner waren nicht mehr so druckvoll, und so lagen die Duisburger eigentlich immer mit 5, 6 Punkten hinten. Zusätzlich klagte Zuspieler Laurence Koopmann Mitte des Satzes über Knieprobleme, was zu einer zusätzlichen Verunsicherung der jungen Truppe führte, hatte man doch keine Wechselmöglichkeit für diese wichtige Position dabei. Folgerichtig ging der Satz wieder mit 25:16 zu Ende, leider dieses Mal für die Falschen aus Rumelner Sicht.
In Satz drei hatte dann offensichtlich wieder irgendjemand den richtigen Knopf gedrückt! Sven Lottes übernahm den Part des zweiten Ballverteilers neben Dennis Püttmann und die Truppe spielte noch besser, noch druckvoller und mit einer noch fantastischeren Stimmung auf dem Feld als im ersten Satz. Mit 25:13 wurde der Gegner dominiert. Die Verberger wussten wohl auch nicht so recht, wie ihnen geschah. Sie hatten bisher in der kompletten Saison nur einen Satz abgegeben und diese neue Erfahrung führte wohl bei einigen der älteren Spielern zu einem unsportlichen, aber probaten Mittel, wenn Jung gegen Alt spielt: „trash-talk“ am Netz setze ein, wobei einige der Bemerkungen schon als Beleidigung anzusehen waren. Sehr unschön und auch völlig unnötig!
Einige der jungen Rumelner ließen sich davon leider ein wenig beeinflussen, die Truppe hielt im vierten Satz zwar bis zum 17:18 gut mit, musste sich dann aber doch mit 20:25 geschlagen geben. Verberg blockte deutlich besser, Rumeln hatte weniger Druck in Angaben und Angriff, der Satzverlust war verdient.
Der Tiebreak brachte dann einen wahren Krimi! Keine Mannschaft konnte sich absetzen, es ging hin und her und auch die verbalen Provokationen und Beleidigungen am Netz wurden vom Gegner munter weiter betrieben. Bei 14:13 dann erster Satzball für die Rumelner, Verberg kann abwehren. Leichter Fehler auf Rumelner Seite zum 14:15, dann ein verschlagener Angriff und das Spiel geht mit 14:16 im Fünften mit dem knappsten aller Ergebnisse verloren. Sch….!
Nach dem Duschen und ein wenig Abkühlung war die Stimmung dann schon wieder etwas positiver. Wir sind noch nicht so weit, gegen die beiden Top-Mannschaften der Liga zu gewinnen, aber wir arbeiten dran. Ärgern können wir sie schon jetzt, das zeigten die unsportlichen Reaktionen auf der anderen Netzseite mehr als deutlich. Wir können aus dieser Niederlage sowohl spielerisch, als auch für das Verhalten auf dem Feld viel mitnehmen, und das werden wir tun! Und dieses Spiel war, Zitat Torben, „Mega für den Zusammenhalt des Teams“.