RTV U20 Volleyballer machen Medaillensatz bei den Westdeutschen komplett

Nach dem Meistertitel der U18 und dem Vizemeister der U16 hat die U20 Mannschaft des Rumelner TV am Wochenende mit der Bronzemedaille den diesjährigen Medaillensatz der Jungenmannschaften bei Westdeutschen Volleyball Meisterschaften komplettiert.

Dabei waren die Vorzeichen für diesen Erfolg eher schlecht. Mit den Auswahlspielern Jonathan Bungert, Niclas Dalquen, Alex Maschke, Levi Weissenbach und Bangally Drammeh fehlten 5 Leistungsträger. Zudem waren Jugend-Nationalspieler Julian Hikel und Kapitän Marten Kindermann gesundheitlich angeschlagen, so dass neben Julius Reckeweg die Nachwuchsspieler Kylian Wenke, Florian Fischer, Jannis Nöcker, Eric Ly, Kai Thiedmann, RTV Urgestein Mats Mogendorf und die Neuzugänge Anton Kaidalov und Tobias Kinder mehr Verantwortung übernehmen mussten. Durch den vom WVV sehr unglücklich gewählten Termin am letzten Ferienwochenende waren allerdings auch viele Gegner nicht in Bestbesetzung am Start.

Dementsprechend war die Vorgabe des Trainerteams Marc Kindermann und Tom Hikel auch „Wir haben hier nichts zu verlieren und können nur gewinnen“. Und mit dieser Einstellung ging es in das erste Spiel gegen die alten Rivalen vom VOR Paderborn/Delbrück. Durch eine geschlossene, kämpferische Mannschaftsleistung wurde dieser Gegner mit 25:17 und 25:22 souverän mit 2:0 bezwungen und der erste wichtige Sieg war im Sack.

Im 2. Spiel ging es anschließend gegen den Gegner aus dem letztjährigen U18 Finale, den FCJ Köln. In dieser hochemotionalen Begegnung herrschte von Beginn an ein Kampf auf Augenhöhe. Die Blau-Weißen erwischten den besseren Start und konnten durch druckvolle Aufschläge und eine gute Block-Feldabwehr den ersten Satz mit 25:21 gewinnen. Im zweiten Satz kam Köln besser ins Spiel und gewann, unterstützt durch ihre lautstarken Ersatzspieler, diesen relativ deutlich mit 25:16, auch weil das RTV-Trainerteam durch taktische Wechsel im Sinne der Belastungssteuerung mit Blick auf das dritte Gruppenspiel früh wechselte. Doch auch die Rückkehr zur Stammbesetzung in Satz 3 half nicht, Köln gewann verdient und fügte dem RTV die erste Niederlage zu.

Die Gruppensituation vor dem abschließenden Spiel gegen Münster-Gievenbeck versprach viel Spannung, vom Gruppensieg bis hin zum letzten Platz, alle Konstellationen waren möglich.

Und so ging es wieder mit Vollgas in das entscheidende dritte Gruppenspiel gegen die Münsteraner. Mit einer kämpferischen Leistung fuhren die schon sehr müden Rumelner einen 2:0 Sieg ein und qualifizierten sich damit für das Viertelfinale am Sonntagmorgen. Dort wartete als zugeloster Gruppensieger mit dem Post SV Bielefeld ein alter Bekannter, mit dem die Rumelner bei vergangenen Meisterschaften schon oft – mit unterschiedlichem Erfolg – die Klingen gekreuzt haben.

Aufgrund des etwas unglücklichen neuen Formates mit 16 teilnehmenden Mannschaften fand dieses wichtige Viertelfinale bereits am Sonntagmorgen um 09.00 Uhr, nach nicht einmal 14 Stunden Pause, statt. Wie immer bei Duellen dieser beiden Mannschaften war vom ersten Punkt an eine hochemotionale Rivalität auf dem Feld. Die Rumelner erwischten gegen den vermeintlich stärkeren Gegner jedoch ein A+-Spiel und lieferten ihre beste Turnierleistung. Bielefeld wurde im ersten Satz mit 25:16 dominiert und war aufgrund der konzentrierten RTV-Leistung chancenlos. Im zweiten Satz konnten die Bielefelder länger dagegenhalten und gingen sogar kurzzeitig in Führung, mussten sich aber letztendlich der kämpferischen Mannschaftsleistung der Rumelner mit 21:25 beugen. Das Halbfinale war erreicht und damit eine Platzierung unter den vier besten NRW-Teams. Das hätten sich Trainer, Anhang und Spieler vor dem Turnier und der personellen Engpässe höchstens erhofft, eine Medaille war zum Greifen nahe.

Im Halbfinale wartete der absolute Topfavorit Humann Essen, der in der NRW Liga kein einziges Spiel verloren hatte. Hier hingen die Trauben zu hoch für die junge Mannschaft aus Rumeln und trotz zahlreicher Wechsel musste sie sich mit 0:2 geschlagen geben.

Jetzt ging es im abschließenden Spiel um die Bronzemedaille zur Revanche gegen die Kölner Vorrundengegner, die sich wahrscheinlich in ihrem Halbfinale mehr gegen den Dürener TV mehr ausgerechnet hatten. Trotz deutlicher Erschöpfungsanzeichen im RTV-Team lautete die Forderung des Trainerteams, dass man keine zweite Niederlage gegen den gleichen Gegner erleiden möchte.

Trotz eines dominanten Beginns schafften es die Rumelner jedoch nicht, sich im ersten Durchgang entscheidend abzusetzen und somit verloren sie diesen unglücklich mit 24:26. Unterstützt durch zahlreiche Eltern und die extra angereisten verletzten Mitspieler Jonathan, Alex und Niclas kämpften sich die Blau-Weißen im zweiten Durchgang zurück ins Spiel. Der Satz blieb lange ausgeglichen, in der entscheidenden Phase aber traf Zuspieler Kylian Wenke viele gute Entscheidungen, setzten sich die Außen- und Diagonalangreifer Anton Kaidalov, Julius Reckeweg und Julian Hikel mit wuchtigen und auch clever dosierten Angriffsschlägen durch, Libero Kai Thiedmann glänzte in Annahme und Abwehr und die Mittelblocker Florian Fischer und Marten Kindermann landeten einige Wirkungstreffer im Block gegen die gegnerischen Hauptangreifer. So wurde dieser Satz nach hartem Kampf mit 25:22 gewonnen. Damit schien der Widerstand der Kölner gebrochen, über 5:1 zogen die Rumelner schnell auf 10:2 davon. Ein kurzes Aufbäumen brachte den Gegner noch einmal heran, schließlich beendete Julian Hikel, trotz schmerzender Schulter, den Tie-Break mit einem gezielten Angriff über den gegnerischen Block und der Jubel über die gewonnene Medaille war groß. Mannschaft und Fans feierten gemeinsam den großen Erfolg und blicken durchaus hoffnungsvoll auf die nächste Saison, denn die Mannschaft darf in praktisch unveränderter Formation auch im nächsten Jahr an den Start gehen.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter: